Tag des Notrufes
Notruf nicht überbeanspruchen“
Bamberg, den 11.02.2023 – Am Samstag, den 11.02. war der Tag des Notrufes. Europaweit ist der Notruf 112 die einheitliche und kostenlose Notrufnummer, die ohne Vorwahl von Mobiltelefonen oder vom Festnetz gewählt werden kann, um einen Notruf zutätigen.
Der Notruf 112 kann im Ernstfall Leben retten. Disponentinnen und Disponenten in den Integrierten Leitstellen priorisieren die Notrufe und entsenden Hilfe – sei es Feuerwehr, Rettungsdienst oder Krankentransport. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist Betreiber von acht Integrierten Leitstellen in Bayern und stellt in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Beanspruchung des Notrufes fest – vor allem bedingt durch Notfälle, die gar keine sind. „Grundsätzlich gilt, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notruf wählen“, so BRK-Präsidentin Angelika Schorer. „Bei medizinischen Notfällen, Unfällen oder Bränden ist der Notruf 112 die richtige Anlaufstelle. Oftmals und zunehmend landen aber auch weder zeitkritische noch medizinisch dringliche Beschwerden beim Notruf.“ Diese fehlgeleiteten Anrufe sind in vielen Fällen in der mangelnden Verfügbarkeit anderer gesundheitlicher Versorgungsstrukturen begründet. „Der Anruf beim Notruf 112 ist dabei oft das verzweifelte Ergebnis eines Kampfs umeinen Termin beim Facharzt oder Ärztlichen Bereitschaftsdienst“, so Schorer.
Holger Dremel MdL unterstreicht den Apell der BRK-Präsidentin. Als Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes in Bamberg ergänzt Holger Dremel, dass seine Mitarbeiter im Rettungsdienst aufgrund steigender Einsatzzahlen immer häufiger an ihreBelastungsgrenzen kommen. Zusätzlich bindet jeder Fehleinsatz wertvolle Ressourcen, so der BRK-Vorsitzende.
Situationen, bei denen der Notruf 112 die richtige Anlaufstelle darstellt, sind beispielsweise schwere Unfallverletzungen und Vergiftungen, aber auch lebensbedrohliche Zustände, wie Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand, Schock, starke Blutungen oder starke Verbrennungen. Diese Entwicklung spiegeln auch die Zahlen aus dem vergangenen Jahr wider: In den acht Integrierten Leistellen des BRK gingen im vergangenen Jahr knapp 1,031 Millionen Notrufe ein, die in 680.000 Einsätze mündeten. Bayernweit stieg die Anzahl der Einsätze im Jahr 2022 insgesamt auf 2,025 Millionen (+ 7%). Die Anzahl an Einsätzen, bei denen eine Hilfeleistung, aber kein Patiententransport stattgefunden hat, sondern die Patientenbeispielsweise an den Hausarzt verwiesen wurden, stieg zudem um mehr als 25% auf 35.440 Einsätze.